Am 04. November 2023 berichtete die „Sächsische Zeitung“ über unser Abbruchprojekt in Dresden-Nickern:
„Wie Dinosauriergebisse den Kaufpark Dresden verschwinden lassen“
„Der alte Kaufpark Dresden-Nickern ist Sachsens größte Abrissbaustelle. 30 Mitarbeiter der Firma Caruso Umweltservice arbeiten von Montag bis Samstag in zwei Schichten, damit vom 1996 erbauten Haus bald nichts mehr zu sehen sein wird.“
Am 22.10. 2023 berichtete TAG24 bereits über unser Abbruchprojekt in Dresden-Nickern„Dresden. Die kleine grüne Kehrmaschine hat Mühe, den Schlamm von der Fahrbahn zu wischen, schon rollt der nächste Lkw heran und hinterlässt nasse Erde auf der Baustraße am Kaufpark Nickern. Vollbeladen mit Schrott fährt er an der Containerburg der Caruso Umweltservice GmbH vorüber. Von hier aus dirigiert Mauro Caruso seine 30 Mitarbeiter, die auf Sachsens größter Abrissbaustelle arbeiten. Allein neun riesige Bagger reißen Betonfundamente auf, zermalmen die Betonstücke in kleine Teile und schichten alles auf Bergen zusammen. ‚Es ist alles eine Frage guter Organisation‘, sagt der Bauingenieur aus der Nähe von Leipzig.
Seit Anfang September ist die Firma Caruso aus Großpösna auf dem Areal zwischen Dohnaer, Tschirnhaus- und Michaelisstraße mit dem Abriss des alten Kaufpark-Gebäudes inklusive des Parkdecks betraut. ‚Wir arbeiten in enger Abstimmung mit dem Auftraggeber und einem Bauüberwacher‘, sagt Mauro Caruso. Im hinteren Teil der Baustelle an der Michaelisstraße ist vom alten Parkdeck nichts mehr zu sehen außer zerkleinerten Betonteilen. Die werden von Baggern auf Lkw geladen, die in engem Takt auf die Baustelle fahren. Zehn Lkw sind ständig unterwegs, um von der Baustelle zu den verschiedenen Recyclingfirmen in Dresden und der näheren Umgebung zu fahren. ‚Unser Credo ist, alle Materialien genau zu sortieren und zu trennen, damit sie im besten Fall vor Ort wiederverwertet werden können.‘ Die alten Gebäude bestehen zu 80 Prozent aus Stahlbeton: Ein großer Greifarmbagger, an dem ein sogenanntes Dinosauriergebiss befestigt ist – ein dreizahniger Pulverisier – knipst einzelne Stücke regelrecht aus dem Verbund heraus. Mittels Hydraulikhämmern an den Baggern wird der Beton dann zertrümmert. In ihm befindliche Metallteile werden herausgesammelt und auf großen Bergen extra gesammelt. ‚Wir wissen aber schon vorher, wie der Beton beschaffen ist, denn es hat im Vorfeld Analysen gegeben‘, sagt Caruso. Dafür nimmt geschultes Personal Proben, die im Labor auf rund 20 verschiedene Stoffe wie Sulfat oder Chrom untersucht werden. Wenn der Beton sauber, also nicht verunreinigt ist, wird er in der Recyclinganlage in verschiedene Körnungen von fein bis grob gebrochen und gesiebt. ‚Wir machen das nicht auf der Baustelle, weil es zu viel Lärm und Staub verursachen würde‘, sagt Caruso. Ein Teil des Betons wird aber für die Sauberkeitsschicht im zweiten neuen Kaufpark-Abschnitt wieder verwendet. Klar, dass auch alle anderen verwendeten Materialien des alten Gebäudes getrennt werden. Die alte Dämmung muss in große Big Packs extra verpackt werden, da sie künstliche Mineralfasern enthält, die gesundheitsgefährdend sein können. Große Berge von alten Gipskartonplatten liegen aufgeschichtet vor dem schon teilweise fensterlosen Altbau und werden separat entsorgt. Genau wie Plastik, Holz und alte Ladeneinrichtungen. Das Metall wird in eine weitere Recyclingfirma gefahren und später eingeschmolzen. ‚Wir müssen uns in jedem Bundesland, in dem wir arbeiten, über die Vorschriften informieren, da überall andere gelten‘, sagt Caruso. Seine Mitarbeiter arbeiten unter großem Zeitdruck, denn schon in vier Wochen soll vom alten Gebäude nichts mehr zu sehen sein. Dafür arbeiten sie montags bis samstags von 6.30 bis 19 Uhr in zwei Schichten, die Baustelle wird in den dunklen Morgen- und Abendstunden beleuchtet. Um Fahrtzeit zu sparen, übernachten die erfahrenen Abriss-Fachleute gleich in den Containern auf der Baustelle. Auf dem Gelände müssen sie extrem umsichtig arbeiten, denn im Mittelteil und entlang der Tschirnhausstraße sind bereits weitere Firmen aktiv, die die Fundamente für den zweiten Kaufpark-Neubau mit großen Bohrgeräten und Baggern vorbereiten. Schon in der kommenden Woche sollen die Abrissarbeiten entlang der Michaelisstraße beendet sein, wo parallel Fundamente für eine neue Parkplatzmauer gegossen werden.
Es sieht sehr eng aus, aber es ist genügend Platz‘, sagt Caruso mit Blick auf die Großbaustelle, auf der sich mindestens zwölf Bagger drehen, allein neun von seinem Unternehmen. Um die Sicherheit zu gewährleisten, sind die großen Baumaschinen mit Seiten- und Rückkameras sowie Sensoren ausgestattet, die dem Fahrer per Piepser anzeigen, wenn Menschen oder Maschinen zu nahe kommen. Die Fahrer sind durch Gitter vor der Frontscheibe vor herabfallenden Teilen geschützt und arbeiten in einer schallisolierten Kabine. Ein Muss angesichts der lärmintensiven Abbrucharbeit. ‚Zum Glück habe ich viele technikbegeisterte Mitarbeiter, die gern mit den großen Männerspielzeugen arbeiten‘, sagt Caruso. 80 Tonnen wiegt sein schwerster Bagger. Um ihn auf einem Tieflader von Großpösna nach Dresden zu bringen, musste der nächtliche Transport detailliert vorbereitet und von der Polizei begleitet werden. Mauro Caruso hat nachgerechnet: Wenn der Abriss beendet ist, haben seine Leute rund 80.000 Tonnen Beton abgebrochen, wozu 3.200 Lkw-Ladungen nötig waren, um alles abzufahren. Dazu kommen 10.000 Kubikmeter Dämmung, die eingepackt und entsorgt wurde. Im Vorfeld des Auftrages hat er genau kalkuliert, wie lange seine Baggerfahrer benötigen, um das Projekt im Zeitplan zu schaffen. ‚Da war klar, dass es nur zweischichtig geht.‘ Sogar am Reformationstag durfte dank Ausnahmegenehmigung gearbeitet werden. Dresden ist für die Firma Caruso kein neuer Arbeitsort. 2018 hat sie das alte Fernmeldezentrum am Postplatz abgerissen, auch ein enger Arbeitsplatz. Mauro Caruso selbst hat beim Abriss der Prohliser Sternhäuser vor 20 Jahren mitgearbeitet.
Kunden würden ihr immer wieder mitteilen, wie begeistert sie von der Baustelle seien, auf der es keinen Stillstand gibt – anders als auf anderen Baustellen in der Stadt, sagt Centermanagerin Antje Arnold. Im neuen Teil des Kaufparkes ist vom Abriss indes nichts zu spüren.“
Autorin: Kay Haufe
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