Abbruch Fernmeldezentrum – ferngesteuert
Caruso Umweltservice bricht derzeit das alte Fernmeldezentrum am Postplatz in Dresden mit Robotern ab. Zum Einsatz kommt u.a. eine Brokk-Abbruchmaschine, die per Fernbedienung gesteuert wird.
„Sächsische Zeitung“, Ausgabe Mittwoch, 21.03.2018:
„Dresden Fernmeldezentrum verschwindet“
„Dresden. An der Westseite des Postplatzes ist die Abbruchtechnik aktiv. Das 1983 fertiggestellte Fernmeldezentrum zwischen Annen- und Freiberger Straße soll bis Juni verschwunden sein. Dafür werden ferngesteuerte, elektrisch betriebene Abbruchroboter eingesetzt. Sie tragen den fünfstöckigen Komplex Etage für Etage ab. Bis zum vergangenen Jahr war das Innere des Gebäudes beräumt worden. Besonders aufwendig war dabei die Asbest-Entsorgung. Das Material wurde auf eine Spezialdeponie bei Bautzen gebracht.
Auf der Fläche errichtet die Berliner CG-Gruppe einen Neubau mit 170 Wohnungen. Im Sommer soll die Baugrube ausgehoben werden, kündigt der Dresdner CG-Niederlassungsleiter Bert Wilde an. Geplant ist, dass der 66 Millionen Euro teure Neubau Ende 2020 fertig wird.“
(Quelle: Sächsische Zeitung vom 21.03.2018; Autor: SZ/phi)
„Sächsische Zeitung / Dresdner Zeitung“, Ausgabe Mittwoch, 21.03.2018:
„Ferngesteuerte Roboter brechen Fernmeldezentrum ab“
„Wie wird man eigentlich ein so großes Gebäude richtig los?
Ein Abbruchspezialist erklärt es.
Seit Jahren steht das 1983 fertiggestellte Fernmeldezentrum am Postplatz leer. Jetzt hat der Abbruch begonnen. Die Berliner CG-Gruppe will auf der Fläche einen Neubau mit 170 Wohnungen errichten. Die Firma Caruso Umweltservice aus Großpösna bei Leipzig trägt den fünfstöckigen Komplex mitten im Zentrum ab. Der Prokurist und Technische Leiter Klaus Weigel erläutert das Vorgehen und worauf zu achten ist.
Welche Vorbereitungen waren für den Abbruch am Postplatz nötig?
Zuerst musste der Asbest entsorgt werden. Das geschah Etage für Etage von oben nach unten. Bei den Arbeiten wurde die jeweilige Etage unter Unterdruck gesetzt, damit kein Asbeststaub nach außen dringen kann und jegliche Gefährdung ausgeschlossen wird. Externe Gutachter haben dann gemessen, dass die Räume asbestfrei sind. Die Asbestsanierung konnten wir Ende vergangenen Jahres abschließen.
Sie arbeiten mit Baggern. Wäre das Sprengen des Gebäudes nicht einfacher gewesen?
Das hatte niemand in Erwägung gezogen. Es hätte bei dem Gebäude mit seinen separaten Treppentürmen und vielen Stahlstützen auch nicht funktioniert. Außerdem steht das Telekom-Gebäude direkt daneben. Im Umfeld gibt es auch mehrere große Gebäude. Das Sprengen wäre zu gefährlich, zu aufwendig und zu teuer gewesen.
Wie wird das Haus jetzt abgerissen?
Zuerst hatten wir überlegt, einen Longfrontbagger, also einen Bagger mit einem sehr langen Arm, einzusetzen. Der Prüfstatiker hatte dazu viele Auflagen. Also wäre das sehr teuer geworden. Deshalb haben wir diesen Plan verworfen. Jetzt setzen wir eine Brokk-Maschine ein. Das ist ein ferngesteuerter, elektrobetriebener Abbruchroboter mit Hydraulikhammer und –zange. Der bricht Etage für Etage ab. Er braucht zwar etwas länger als der Longfrontbagger. Aber diese Technologie ist sicherer. Die unteren beiden Etagen werden von einem 40-Tonnen-Abbruchbagger abgetragen. Wir brauchen etwa drei Monate. Die Arbeiten werden von einem Statiker überwacht, der einmal wöchentlich kommt.
Was wird getan, dass es nicht so stark staubt?
Wir sprühen mit dem Wasserschlauch. Wenn es feucht ist, staubt es nicht. Das ist derzeit aber ohnehin nicht so ein Problem wie im Sommer.
Vor dem Fernmeldezentrum türmen sich schon die Haufen mit Abbruchtrümmern. Wohin kommen sie?
Insgesamt fallen 7000 Tonnen Beton beim Abbruch an. Zuerst werden wir damit die Keller verfüllen. Darauf fahren dann die Baumaschinen, die die Baugrube herstellen. Später werden etwa 300 große Lkw-Ladungen Beton zu einer Recyclinganlage gebracht. Stahl und alle anderen Materialien werden separat entsorgt.
Das Gespräch führte Peter Hilbert“
(Quelle: Sächsische Zeitung / Dresdner Zeitung vom 21.03.2018; Autor: Redaktion)
Quelle Fotos: SZ/Peter Hilbert