Schadstoffe im Kindernotdienst
Die LVZ berichtete am 25.4.2009 über die Umstände unseres Einsatzes.
Hierzu der Bericht unseres Bauleiters, Frank Hartmann:
„Freitag, der 24.04.2009. Um 9.30 Uhr erreicht uns ein Hilferuf aus einer Kindereinrichtung in Leipzig-Grünau. Ausgelöst durch einen Einbruch in der vergangenen Nacht ist ein Teil der Einrichtung, in der sozial vernachlässigte Kinder zeitweise wohnen, mit Schadstoffen belastet und musste evakuiert werden.
Gegen 11.00 Uhr war ich vor Ort, um mir ein Bild von der Art und dem Ausmaß der Kontamination zu machen sowie die Forderungen des Gesundheitsamtes zu erfahren. Die lauten: Feinreinigung des abgesperrten Gebäudeteiles unter Einsatz von Spezialsaugern; eingesetzte Leute müssen Schutzausrüstung tragen.
Die Leiterin der Einrichtung ist verzweifelt, da die evakuierten Kinder vorläufig im anderen Gebäudeteil untergebracht werden müssen. Dort wohnen ebenfalls Kinder und Jugendliche; der Platz ist mehr als beengt.
Weitere Forderung des Gesundheitsamtes: nach erfolgter Dekontamination muss der abgegrenzte Gebäudeteil 24 Stunden gelüftet werden; in dieser Zeit ist das Betreten verboten. Die Zeit drängt! Wir beginnen sofort zu organisieren. Sauger, Reinigungsmittel, Schutzausrüstung und die vielen kleinen Dinge, die dazugehören. Und die Mannschaft, alle schon die ganze Woche auf Montage und gerade auf dem Heimweg von Berlin und Melsungen nach Leipzig.
Nach ein paar Telefonaten ist alles geklärt; die Leute kommen nach Grünau.
13.00 Uhr sind die ersten Kollegen vor Ort und beginnen mit den Vorbereitungen, 14.00 Uhr kommen die restlichen Mitarbeiter. Insgesamt 11 Mann. Kurze Abstimmung und Einteilung, 14.30 Uhr sind alle im Gebäude.
Es werden zuerst die besonders betroffenen Stellen behandelt, das Pulver aus den Tonerpatronen aufgesaugt. Danach systematisch durch das Gebäude: Betten abziehen, Gardinen abnehmen und alles in Plastiksäcke packen für die Wäscherei. Grünpflanzen aus dem Gebäude schaffen, alle Zimmer, einschließlich allem was sich darin befindet, reinigen, nicht verpackte Lebensmittel entsorgen.
Die Kollegen arbeiten zügig und konzentriert. Sie wollen nach Hause zu ihren Familien, und die Kinder sollen so schnell wie möglich wieder in ihre Einrichtung.
18.30 Uhr ist es geschafft. Kurze Auswertung mit einer Mitarbeiterin des Notfallszentrums und Übergabe des entkontaminierten Gebäudeteiles.
Noch 24 Stunden lüften, dann können die Kinder wieder in ihre Zimmer.
Für unsere Mitarbeiter beginnt endlich das Wochenende.“