Abbruch Fernmeldezentrum: Dagmar Caruso im Interview
„Sächsische Zeitung, SZ-Online.de“, Ausgabe Sonnabend, 02.07.2018:
„Dagmar Caruso lässt das Fernmeldezentrum verschwinden. Beim Abbruch ist besondere Vorsicht geboten“
„Dagmar Caruso steht auf dem einstigen Fernmeldezentrum. Hinter ihr prägen Trümmer, Stahlträger und Abbruchreste das Bild. Direkt vor dem friedlichen Stadtpanorama mit Frauenkirche sieht es am Postplatz wild aus. Für die 57-jährige ein gutes Bild. Zeugt es doch davon, dass ihre Abbruchfirma Caruso Umweltservice GmbH aus Großpösna bei Leipzig weit gekommen ist.
Bis Ende vergangenen Jahres war das 1983 fertiggestellte Gebäude beräumt und dabei von Schadstoffen wie Asbest befreit worden. So konnte im Januar der Abbruch des fünfstöckigen, sehr solide gebauten Komplexes starten. ‚Für uns steht die Sicherheit an erster Stelle. Wir wollen Unfälle und andere Schäden vermeiden‘, sagt Dagmar Caruso. Bisher sei dies auch gelungen. So werden die oberen beiden Geschosse von kleinen ferngesteuerten, elektrobetriebenen Abbruchrobotern mit Hydraulikhämmern abgebrochen. Wird neben der dicht befahrenen Freiberger Straße gearbeitet, sichert ein Kran mit einer riesigen Steinschlagschutzmatte die Baustelle.
Zudem gebe es enorme Sicherheitsauflagen. So stehen mit Planen verkleidete Gerüste an der Rückseite, wo das neuere Telekom-Gebäude angrenzt. In den dortigen Technik-Räumen sind Erschütterungsmessungen installiert. Schlagen sie zu stark aus, erhält das Abbruchteam ein Zeichen.
Baustatiker Jörg Stephani kommt wöchentlich, dokumentiert den Stand der Arbeiten und erteilt Vorgaben für die nächsten Schritte des Abbruchs. In den riesigen Innenräumen türmen sich sauber getrennt Haufen von Beton- und Ziegeltrümmern, Stahlträgern und Bewehrungsstählen. Ein Raupenlader hievt sie ins Freie. Unten werden sie von einem großen Bagger mit Greifarm in Container gehoben.
Mitte Juli sollen die beiden Obergeschosse an der Freiberger Straße abgebrochen sein. Dann rollt ein 40-Tonnen-Bagger mit langem Greifarm an und trägt noch im Sommer die unteren Etagen ab. Auf der Fläche wird die Berliner CG-Gruppe einen Neubau mit 170 Wohnungen errichten. Geplant ist, dass der 66 Millionen Euro teure Komplex Ende 2020 steht.“
(Quelle: Sächsische Zeitung, SZ-Online.de vom 02.07.2018; Autor: Peter Hilbert)